Neues Wagen — Bewährtes Bewahren
Das Problem — Angriff auf die lokale Sportinfrastruktur
Dringt der Aarauer Stadtrat mit seiner ideologiegetriebenen Schulraumstrategie durch, so verlieren wir in der Stadt Aarau zwei wertvolle Sportanlagen (Leichtathletikanlage Telli, Rasenplatz Zelgli), die nicht nicht nur bei vielen Vereinen für Trainings und Turniere beliebt sind, sondern auch von der Quartierbevölkerung rege und gerne benutzt werden. Der Stadtrat offeriert keinerlei Alternativen, d.h. Vereine werden heimatlos und müssen entweder auswärts oder weit weg trainieren, und auch die Kinder aus den Quartieren können sich nicht mehr ad-hoc zu einem Ballspiel treffen. Die vermeintlich moderne «Wohnstrasse» ist ganz sicher kein Ersatz für einen Rasenplatz. Jedes Kind weiss das!
«Zentralistische» Schulraumplanung als Grundübel
Der Aarauer Stadtrat übernimmt blind die Schulraumplanung der Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) und behauptet, die Stadt Aarau brauche Oberstufen-Schulraum für bis zu 1'200 Schülerinnen und Schüler (SuS). So wird die komplett falsche Behauptung aufgestellt, die Stadt Aarau müsse Schulraum für 54 Abteilungen bereitstellen. Die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus. Hier sind die aktuellen Zahlen (Quelle: KSAB):
Die KSAB beschult also nur 599 Oberstufen-SuS mit Wohnsitz in der Stadt Aarau. Das ist ziemlich genau die Hälfte des Bedarfs von 1'200, den der Aarauer Stadtrat uns vorgaukelt. Aus der obigen Tabelle lässt sich weiter entnehmen, dass die Stadt Aarau schon heute über Oberstufen-Schulraum für deutlich mehr als 800 SuS verfügbt (ca. 550 im Zelglischulhaus und ca. 270 im Schulhaus Schachen; würde man noch den kleinen Standort Oberstufe Stäpfli mit Platz für 135 SuS dazuzählen, so verfügt Aarau sogar über Schulraum für fast 1'000 Oberstufen-SuS). Die Tatsache, dass die beiden Standorte Zelgli und Schachen aktuell «über Kapazität» belegt sind, ändert rein gar nichts am Fakt, dass die Stadt Aarau mehr als ausreichend Oberstufen-Schulraum hat für alle SuS mit Wohnsitz in Aarau, und zwar auch unter allen vorliegenden Wachstumsprognosen (inkl. Telli Ost, Torfeld Süd usw.).
Die Lösung — Schulraumplanung und Sportinfrastrukturplanung vernetzen
Der Aarauer Stadtrat soll die Schulraumplanung endlich auf die Bedürfnisse der Stadt Aarau ausrichten. Der im Rahmen des gescheiterten Projekts «Zukunftsraum Aarau» entwickelte Drang nach Grösse und Zentralisierung passt überhaupt nicht zu unserer Gesellschaft. Volksschulen (inkl. Oberstufe) sind Sache der Gemeinden. Somit ist klar, dass die Stadt Aarau in erster Linie Schulraum für Schülerinnen und Schüler (SuS) mit Wohnsitz in Aarau bereitstellen muss, und natürlich auch bereitstellen soll. Es ist nichts einzuwenden gegen intelligente Kooperationen mit Nachbargemeinden, aber Grösse allein ist kein vernünftiges Ziel. Das gescheiterte Abenteuer Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) hat klar gezeigt, dass in Aarau weder das Know-How noch die Fähigkeiten vorhanden sind, solche grossen Schuleinheiten effizient und effektiv zu führen.
Weiter ist es höchste Zeit, dass der Aarauer Stadtrat endlich eine intelligente Gesamtstrategie entwickelt: Die Schulraumplanung ist zu vernetzen mit der Sportinfrastrukturplanung! Es muss das Ziel von Aarau sein, mit weniger Ressourcen bessere Lösungen zu entwickeln.
Unnötige Mammut-Schule
An der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 13.11.2023 hat sich eine grosse Mehrheit gegen den vom Stadtrat eingefädelten Landabtausch ausgesprochen, und so die Realisierung einer völlig überdimensionierten Mammut-Schule in der Telli verhindert.
Leider hat der Stadtrat keine Lehren gezogen aus der damaligen Niederlage. Einerseits wird das genau gleiche Projekt für eine Mammut-Schule in der Telli noch einmal aufgelegt als Variante C / Telli-54, andererseits will man dem Volk Sand in die Augen streuen mit einer Variante B2y / Zelgli-18 & Telli-36, die nichts anderes darstellt als eine «Mammut-Schule auf Raten»: Starten will man mit einem «kastrierten» Standort Zelgli-18 (Reduktion auf 18 Abteilungen, wegen Landverkauf an den Kanton absolut keine Möglichkeiten für spätere Erweiterungen), kombiniert mit Telli-36, was 2/3 der ursprünglichen Mammut-Schule entspricht. Eine Schule mit 36 Abteilungen ist immer noch völlig überdimensioniert. Es ist weiter absehbar, dass der Standort Zelgli-18 früher oder später geschlossen wird (schliesslich wurde uns ja jahrelang eingebleut, dass es für echte Stufendurchmischung mind. 24 Abteilungen braucht an einem Standort). Und so wird dann innert kurzer Zeit aus Telli-36 eben trotzdem Telli-54. Wer nicht komplett verblödet ist, dem entgeht nicht, dass der Stadtrat mit der in der Politik beliebten Salami-Taktik unterwegs ist: Man will uns die Mammut-Schule auf Raten oder durch die Hintertüre aufs Auge drücken, obwohl Aarau gar keinen neuen Schulraum braucht — wir haben heute Schulraum für 800+ Oberstufen-SuS, beschulen aber nur ca. 600 Oberstufen-SuS mit Wohnsitz in Aarau.
Der Kollateral-Schaden in der Telli ist aber immens: Mit dem Bau der Mammut-Schule (egal ob Telli-36 oder Telli-54) wird die Leichtathletikanlage Telli unwiderbringlich zerstört! Der Verlust dieser im RESAK als «Sportanlage von regionaler Bedeutung» eingestuften Sportinfrastruktur würde viele Vereine/Clubs (Hunderte von Mitgliedern) und unzählige Tellianerinnen und Tellianer, vor allem Kinder und Jugendliche, sehr hart treffen.
Betroffene Clubs/Vereine
Unnötiger Landverkauf Zelgli
Mit seinem ersten Angriff auf das Vermögen der Einwohnergemeinde Aarau («Landabtausch» im Jahre 2023) wollte der Stadtrat das Zelglischulhaus und das gesamte Landstück südlich des Zelglischulhaus bis zur NKSA (Parzelle 973) an den Kanton verkaufen. Jenes Vorhaben konnte erfolgreich verhindert werden. Neu will der Stadtrat das Zelglischulhaus zwar (vorläufig) behalten, die grosse Parzelle 973 will er jedoch weiterhin an den Kanton verkaufen. Mit diesem Verkauf wird der Oberstufenstandort Zelgli massiv geschwächt. Nicht nur gehen alle Optionen für eine Erweiterung verloren, es gehen sogar bestehende Turnhallen und vor allem auch der Rasenplatz Zelgli verloren. Erweitert der Kanton die NKSA, so wird der Rasenplatz Zelgli komplett zerstört und er wird für die vielen Clubs und die Quartierbevölkerung für immer verloren sein:
Betroffene Clubs/Vereine
Der Ballsportclub BSC Zelgli Aarau trainiert im Zelgli und führt hier auch Turniere durch für die folgenden Sportarten:
Es fehlt eine intelligente Gesamtstrategie
Der Stadtrat ist bei der Schulraumplanung ideologisch gesteuert unterwegs. Es findet keine Vernetzung statt mit der Sportinfrastrukturplanung. Diese fehlende Vernetzung führt dazu, dass der Stadtrat ohne klare Gesamtstrategie projektweise optimiert, was dann zwangsläufig zu Widersprüchen und Geldverschwendung führt.
Aarau kann es besser!
Die überfällige «Vernetzung von Schulraumplanung und Sportinfrastrukturplanung» würde in Aarau auf einen Schlag viele Probleme lösen resp. gar nicht erst entstehen lassen. Mit deutlich reduziertem Mitteleinsatz liessen sich ausgezeichnete Lösungen realisieren, sowohl in Bezug auf die Erneuerung und den Ausbau der wichtigen Sportinfrastruktur als auch in Bezug auf die Erneuerung und einen mittelfristigen, moderaten Ausbau des Oberstufenschulraums, sollte die Aarauer Bevölkerung denn tatsächlich wachsen (Entwicklungsräume Telli Ost, Torfeld Süd usw.)